Haarausfall kann unterschiedliche Auslöser haben und bedeutet für Betroffene oft eine erhebliche Belastung. Besonders in Fällen, in denen der Haarverlust auf gesundheitliche Ursachen wie eine Chemotherapie, Alopecia oder andere Leiden zurückzuführen ist, kann eine Perücke eine wertvolle Unterstützung sein.
Wird Ihnen von Ihrem Arzt eine Perücke verordnet, gibt es die Möglichkeit, dass die Krankenkasse die Kosten vollständig oder anteilig übernimmt. In diesem Ratgeber begleiten wir Sie Schritt für Schritt durch den Ablauf und erläutern, worauf Sie besonders achten sollten, um Ihre Perücke auf Rezept zu erhalten.


Wann zahlt die Krankenkasse eine Perücke?
Eine ärztlich verordnete Perücke wird meist bei Krankheiten und Diagnosen bewilligt und bezuschusst, wie zum Beispiel:
In 4 Schritten zur Perücke auf Rezept
1. Ärztliche Verordnung einholen
Der erste Schritt besteht darin, eine ärztliche Verordnung (Rezept) für eine Perücke zu bekommen. Diese kann von verschiedenen Ärzten ausgestellt werden, je nach Ursache des Haarausfalls. Dazu gehören:
- Hausarzt – für allgemeine medizinische Indikationen
- Hautarzt (Dermatologe) – bei Erkrankungen wie Alopecia areata oder anderen Formen des Haarausfalls
- Onkologe – bei Chemotherapie-bedingtem Haarausfall
- Endokrinologe – falls hormonelle Ursachen wie eine Schilddrüsenerkrankung oder hormonelle Dysbalancen vorliegen
Auf dem Rezept sollte Folgendes vermerkt sein:
- Der medizinische Grund für die Notwendigkeit einer Perücke (z. B. „Alopezie durch Chemotherapie“).
- Die Art der Perücke (z. B. Kunsthaar oder Echthaar).
In vielen Fällen reicht die allgemeine Bezeichnung „Perücke als Hilfsmittel zur Bedeckung des Kopfes“ auf dem Rezept aus.


2. Kostenzusage der Kasse einholen
Sobald Sie das Rezept erhalten haben, sollten Sie es bei Ihrer Krankenkasse einreichen – entweder per Post, per E-Mail oder persönlich in einer Geschäftsstelle. Die Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet über die Kostenübernahme.
Wichtige Punkte:
- Jede gesetzliche Krankenkasse hat eigene Zuschüsse, die je nach Diagnose variieren.
- Kinder und Jugendliche erhalten häufig eine höhere Kostenübernahme.
- In bestimmten Fällen kann auch eine hochwertigere Echthaar-Perücke bezuschusst werden, wenn sie medizinisch notwendig ist.
Es ist ratsam, sich vorab telefonisch oder online bei Ihrer Krankenkasse zu informieren, wie hoch der Zuschuss ist und ob für Sie ein Eigenanteil anfällt.


4. Abrechnung mit der Krankenkasse
- In den meisten Fällen rechnet das Perückenstudio direkt mit der Krankenkasse ab, sodass Sie sich um nichts kümmern müssen.
- Falls Sie die Perücke selbst gekauft haben, sollten Sie die Rechnung zusammen mit dem Rezept bei Ihrer Krankenkasse einreichen, um den Zuschuss zu erhalten.
- Sollte der Zuschuss nicht ausreichen, können Sie in bestimmten Fällen einen Antrag auf höhere Kostenübernahme stellen.

